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Große Marken treiben viel Aufwand, um sich im Gedächtnis der Kunden zu verankern. Werden bekannte Marken auch bei Google im Ranking bevorzugt? Nicht direkt, sagt Rand Fiskin im seinem Whiteboard Friday vom 29. Mai 2015.  Marke ist nicht automatisch ein Rankingfaktor. Er setzt allerdeings ein gr0ßes Aber dazu: Viele Faktoren, die eine Marke ausmachen, wirken sich im Endeffekt  auch bei Google als Rankingfaktoren aus – es wird über Marken geredet, markenbezogene Inhalte werden geteilt… Deshalb gilt im Endeffekt doch: Google mag Marken, besonders solche über die man spricht.

Interessant ist wieder einmal, dass man sich daraus auch als Freiberufler oder kleines und mittleres Unterrnehmen Erkenntnisse  herausziehen kann, für das „Personal Branding“ ebenso wie für die bessere Online-Präsenz im eigenen Marktsegment und der eigenen Nische.In einer Diskussion dazu in einem der letzten „Whiteboad Fridays“ schrieb Kommentator Samuel Scott folgendes:

In my opinion, Google is an algorithm that wants to think like a human being. So, „marketing to Google“ and „marketing to human beings“ is increasingly becoming the same thing as Google becomes smarter and smarter. So, we need to build brands among human beings that deserve to rank highly.

„Meiner Meinung nach, ist Google ein Algorithmus, der wie ein Mensch denken möchte. So wird „Marketing für  Google“ und „Marketing für den Menschen“ immer mehr das gleiche – schließlich wird Google immer intelligenter. Wir müssen Marken aufbauen, die es verdienen hoch zu ranken.

Welche Marken verdienen es, bei Google hoch zu ranken? Eigentlich ist es ganz einfach: Marken, die ihre Kunden wirklich ernst nehmen.

Marken, die für Ihre Kunden  wertvoll sind, zeichnen sich u.a.  durch große Kundennähe aus. Sie haben ein Ohr am Markt, bieten kundenorientierten Service und beteiligen Kunden  an Entscheidungsprozessen in der Produktentwicklung und bei Innovationen. Sie kennen ihre Kunden und treten mit ihnen in Interaktion. Und sie sind oft auch räumlich nah am Kunden.

Nichts anderes als diese Kundenorientierung misst online Google, wenn es u.a.  das Besucherverhalten, etwa die Intensität der Website-Nutzung und -Interaktion, bewertet und wenn es soziale Signale wie Bewertungen, Empfehlungen usw. in die Ranking-Berechnung eingehen lässt.

„Marken haben Logenplätze im Gehirn!” sagt Hans-Georg Häusel, Experte für Neuromarketing. Und bei Google, kann man getrost hinzufügen.

Wenn es also darum geht, das eigene Online-Standing zu verbessern, sind kundenorientierte Inhalte, Interaktionsangebote und (nichts anderes als die räumliche Komponente) die Präsenz auf Plattformen wo der Kunde sich aufhält und die der Kunde nutzt.

Was für den Marken-Aufbau offline gilt, kann oft auch in die Onlinekommunikation  übertragen werden, zum Beispiel (nach blog.manager-institut.de und innovation-marketing.at):

  • Beschränken Sie … Markenelemente auf wenige Aussagen. Werben Sie nicht mit Schlagworten, die jeder benutzt (Qualität, Service, etc.).
  • Definieren Sie Ihre Marke auf Basis von Fakten. Ein starkes Marken-Image bildet sich über Jahre hinweg aus den typischen Merkmalen Ihrer erfolgreichen Leistungserbringung (Fallbeispiele, Kundenstatements …)
  • Die Markengeschichte erhöht Ihre Glaubwürdigkeit. … Verdeutlichen Sie in Ihrer fesselnden Geschichte, wie Ihre … unternehmerischen Werte, Kompetenzen, Produkte und Visionen entstanden sind und weiterentwickelt werden
  • Sie bauen beim Kunden … Vertrauen auf, wenn Sie kontinuierlich… für Ihr Unternehmen typische Signale senden, die auf der Wahrheit beruhen (Transparenz, Service, Interaktion)
  • Die Grundlage eines jeden Erfolg versprechenden Markenaufbaus ist die detaillierte Kenntnis der Zielgruppe samt ihrer Bedürfnisse, ihrer Motive, ihrer Werte, ihrer Einstellungen sowie ihrerErwartungen. … im Rahmen einer intensiveren Beschäftigung mit dem Kunden lassen sich auch mit Eigenmitteln wertvolle Einsichten gewinnen.

Zudem gilt: Was für die Offline-Welt Filialen in 1a-Lage sind, ist in der Online-Welt der Auftritt auf Plattformen: Facebook, YouTube, Google+ …

Da sein, wo der Kunde ist – auf seinem Gerät, auf seiner Plattform, aber vor allem bei seinen Wünschen. Und Lösungansätze für seine Probleme bieten, bevor er sie in Google als Suche eintippt oder sie ihm in seinem Facebook-Profil vorschlagen.

Was heißt das nun für Freiberufler oder kleine und mittlere Unterrnehmen?

Kümmern Sie sich um Ihre Kunden online genauso gut wie offline. Offline-Kunden kennen Sie als kleineres Unternehmen persönlich. Sie können Wünsche, Bedürfnisse, Fragen und Sorgen abschätzen. Bedienen Sie dieses Interesse auch online!  Online-Kunden lernen Sie zudem über ihr Verhalten besser kennen, sobald diese einmal auf ihrer Website gelandet sind. Google verrät Ihnen (z.B. per Analytics), wer mit welchem Interesse was bei Ihnen gelesen oder getan hat. Nutzen Sie diese Daten für Ihre kundenorientierten Inhalte – Google nutzt sie schließlich auch dazu, Sie zu bewerten.

Quellen:
https://moz.com/blog/is-brand-a-google-ranking-factor-whiteboard-friday

http://blog.manager-institut.de/markenaufbau-die-wichtigsten-regeln-und-schlusselelemente/

Foto:
4.29.11TimesSquareByLuigiNovi2“ by Luigi Novi. Licensed under CC BY 3.0 via Wikimedia Commons.